JURA CUP Speed / Team Racing 2024 - ein denkwürdiger Anlass
- 24. Juni 2024 -
Read here the Englisch version of the report.
Der JURA CUP ist wohl der traditionsreichste internationale Fesselflug-Wettbewerb in Europa. Er wird seit 50 Jahren von der Modellfluggruppe Breitenbach auf der Fesselfluganlage 'Schwalbennest' bei Büsserach (SO) durchgeführt - jährlich abwechselnd in den Kategorien Akrobatik bzw. Speed/Team Racing.
Am Wochenende vom 22./23. Juni 2024 warendie Rennkategorien Speed/Team Racing an der Reihe. Ein echtes Spektakel war vorprogrammiert, denn am Start waren von den schnellsten Piloten Europas.
Der diesjährige JURA CUP war ein denkwürdiger Anlass - nicht nur aufgrund der gezeigten Spitzenleistungen, sondern auch aufgrund des extrem schlechten Wetters am Samstag, das zu laufenden Unterbrüchen und Programmanpassungen führte. Doch zum Glück konnte das Wetterpech der guten Stimmung am Anlass nichts anhaben.
35 Konkurrenten aus Italien, Frankreich, Niederlande, Ukraine, Ungarn, Tschechien und der Schweiz waren angereist, um sich in den Fesselflug Rennkategorien Speed F2A, Speed F2G und Team Racing F2C zu messen. Und besonders erfreulich: In allen drei Disziplinen waren die schnellsten Piloten Europas dabei.
Die Speed-Spezialisten hatten am Wochenende drei Flüge zu absolvieren. Dabei starteten die Konkurrenten der Kategorie F2A (Modelle mit Verbrennermotoren) und F2G (Modelle mit Elekroantrieben) gleich nacheinander. Die grosse Frage war: Mit welchen Antrieben kann man schneller fliegen? Bis vor kurzem waren Modelle mit Elektroantrieben die schnellsten, doch eine kürzlich eingeführte Regeländerung hat ihre Geschwindigkeiten reduziert. Nach den drei Läufen war klar - die Verbrenner haben im Moment wieder die Oberhand. Luca Grossi aus Italien flog mit 297.7 km/h in der Kategorie F2A zum Sieg. Die noch junge Kategorie F2G gewann Daniel Rota, Schweiz, mit 287.7 km/h.
Die F2G Konkurrenz wurde gleichzeitig auch als Schweizermeisterschaft gewertet. Dabei siegte Daniel Rota vor Guy Ducas und Toni Borer - alle drei Mitglieder der MG Breitenbach.
Der starke Regen am Samstag machte den Team Racern und der Jury das Leben nicht einfach. Kaum ein Rennen verlief ohne Zwischenfall, und die Jury musste immer wieder die Video-Aufzeichnungen zu Hilfe nehmen, um über Disqualifikation oder Reflight zu entscheiden. So zogen sich die Team Racing Rennen am Samstag in die Länge ... und die Ironie: Pünktlich zum Abschluss der Rennen zeigt sich die Sonne zum ersten Mal. Umso mehr genossen alle Konkurrenten, Helfer und Gäste den schönen Apéro riche, der den turbulenten Samstag gediegen abrundete.
Der Sonntag brachte die ersehnte Wetterbesserung und erlaubte, die Rennen planmässig durchzuführen. Das bedeutete im Speed Lauf 2 und 3 und im Team Racing Lauf 3, die beiden Semi-Finale und das Final. Das Programm war also gedrängt, die Organisation gefordert, und die Zuschauer konnten non-stopp Spitzenfesselflug geniessen.
Das Team Racing Final über 200 Runden bildet bei jedem Fesselflug Renn-Wochenende der Höhepunkt. Die drei besten Teams aus drei Vorläufen und zwei Semi-Finalen (über je 100 Runden) werden jeweils dafür qualifiziert.
Am JURA CUP waren dies:
- Makarenko - Osadchyi, die amtierende Welt- und Europameister aus der Ukraine
- Bondarenko - Lerner, die mehrfachen früheren Weltmeister ebenfalls aus der Ukraine und
- Grossi - Rossi aus Italien
Um 17:00 Uhr konnte das Spektakel beginnen. Ein super Final mit schnellen Tankstops - bis zur 82. Runde. Leider verpasste Igor Osadchyi das Modell bei der Landung - und dann waren es nur noch zwei Teams, die das Final zu Ende flogen. Die Sieger waren schliesslich Grossi - Rossi aus Italien.
Mit Siegen im Speed und im Team Racing war Luca Grossi somit der grosse Gewinner des Renn-Wochenendes im Schwalbennest. Er wurde entsprechend von der grossen italienischen Delegation frenetisch gefeiert.
Der JURA CUP 2024 ist somit Geschichte. Es war ein spannendes, turbulentes Wochenende, das von allen Beteiligten viel Flexibilität erforderte, aber schliesslich rundum zu einem Happyend und einem unvergesslichen Erlebnis führte. Dies vor allem Dank dem unermüdlichen Einsatz aller Helfer. Herzlichen Dank dafür!
Und an alle: Auf Wiedersehen im Schwalbennest!