Ein Punktrichterkurs - diesmal in China!
Der Einladung der „Aero Sports Federation of China“ (ASFC) folgend, durfte ich vom 6.-11. November 2018 an der „Henan Province Air Sports School“ in Zhengzhou Punktrichter, Piloten und Coaches mit den Kriterien und Schwerpunkten der Bewertung von F2B Flügen vertraut machen. An sich keine grosse Sache, dachte ich, habe aber dennoch eine umfangreiche Präsentation erstellt und darüber hinaus etwas über die Sitten und Gebräuche in China gelesen - was sich als hilfreich herausstellte, war ich doch so in der Lage, anlässlich der vielen offiziellen Essen nicht nur die wirklich sehr zahlreichen Trinksprüche halbwegs korrekt zu erwidern, sondern diese auch einigermassen unversehrt zu überstehen.
Nach einer etwas mühseligen Reise von fast 24 Stunden wurde ich von einer ASFC Delegation am 5.11. auf dem internationalen Grossflughafen der Industriestadt Zhengzhou (600 Km südlich von Peking) in Empfang genommen. Ab diesem Zeitpunkt bis und mit dem Einchecken für den Rückflug 4 Tage später wurde ich dann von meinem 3-Leute Care Team unglaublich höflich, aufmerksam und sehr respektvoll umsorgt.
Die Luftsportschule der Provinz Henan, diese hat immerhin 95 mio. Einwohner, ist eine staatliche Einrichtung und bildet Fallschirmspringer, Flächen- und Helipiloten, Modellflieger und Wartungstechniker aus. Für die Fallschirmspringer steht eine hochmoderne Freifall-Anlage mit einem mächtigen Vertikalgebläse bereit, und der Flugzeugpark umfasst - neben den unverzichtbaren Antonov - eine Reihe Turboprop Maschinen, darunter auch ein Pilatus Porter.
Ein perfekter 60 m Hartbelag Kreis für F2B, beliebig Platz für den Betrieb von R/C Modellen sowie modernste Schulungsräume stehen zur Verfügung. Alle Auszubildenden und Lehrer/Trainer sind vollamtliche Profis. Anlässlich unseres Besuches, ich wurde an den ersten zwei Tagen von CIAM Vizepräsident Bruno Delor begleitet, durften wir am ersten Tag auf dem Platz spektakuläre Demonstrationen der Fallschirmspringer beobachten. Das freundliche Angebot eines Tandemsprunges habe ich dann allerdings doch nicht berücksichtigt.
Auch eine F2B Demonstration wurde uns angekündigt, was mir, im Anbetracht der vorgerückten Zeit, nicht gar so wichtig erschien. Allerdings war es dann so, dass die Vorführflüge der Piloten auf ihrer Heimanlage eindrücklich waren. Natürlich wurde mir, und 15 anderen, dazu ein Wertungsblatt in die Hand gedrückt, und ich war aufgefordert, nach dem Flug alle Manöver zu kommentieren und meine Benotungen zu begründen. Nun bin ich zwar nicht unbedingt der erfahrenste Punktrichter, aber ich darf behaupten, die Spielregeln ziemlich im Detail zu kennen. Genau das war dann das Problem. Denn was diese wahren Meister mit ihren e-Sharks in die Luft zeichneten gehörte zum Besten, was ich je gesehen habe - was dazu führte, dass ich fast keine Fehler registrieren konnte und in der Tat eine Anzahl 10er notierte. Damit war das De-Briefing relativ kurz und alle sichtlich zufrieden. Mein Vorschlag, bei meinem nächsten Besuch selbst zu fliegen - und damit die Punktrichter etwas mehr zu fordern - wurde dankbar aufgenommen.
Die abschliessende Vorführung eines Jet-Modells eigener Konstruktion war insofern sehr interessant, als dass uns nach der Landung nebenbei mitgeteilt wurde, dass die Schule vom gleichen Typ 25 Einheiten im Betrieb habe und man gegenwärtig daran sei, dafür Systeme für vollautomatischen Formationsflug zu entwickeln.
Gerade noch rechtzeitig vor dem abendlichen, offiziellen Essen wurden mir dann 2 Stunden Zeit für meine Präsentation eingeräumt. In aller Eile versuchte ich, meine für zwei Tage konzipierte Präsentation auf das Wesentlichste zu kürzen. Im Anbetracht des hohen Wissenstandes aller Teilnehmer war das, wenn auch ungern, zu verantworten. Dummerweise waren aber alle Informationen und Befehle auf dem Bildschirm des vorhandenen Computers in chinesischen Zeichen dargestellt. Kein Problem für chinesische Meister der Improvisation und für schweizerische Söldner in Fernost.
Einigermassen erstaunt war ich aber, als ich feststellte, dass unter den ca. 30 Teilnehmern sowohl eine ganze Reihe von F2B Weltmeistern als auch der für den nationalen Leistungsstand verantwortliche Chef-Coach der AFSC anwesend war. Dazu hochqualifizierte, nationale Punktrichter, deren Erfahrung teilweise bis zur WM 1994 in Shanghai zurückreichte. Auch der eine oder andere Pilot ist dort geflogen und hat höflicherweise erwähnt, sich an meine Flüge von dazumal zu erinnern.
Die vor diesen hochqualifizierten Teilnehmern vorgetragenen Inhalte wurden ganz still und sehr aufmerksam entgegengenommen und mit fleissigem Gekritzel kleinster Zeichen sorgfältig dokumentiert. Zwischenfragen zu stellen, gilt als unhöflich, und so habe ich die zwei Stunden exakt eingehalten. Die anschliessende, offene Diskussion war, mehr für den Dolmetscher als für mich, streckenweise eine Herausforderung. Dies vor allem, weil die Redner, im gewohnt militärisch klarem Ton, jeweils mehrere Minuten nonstop ihre Sache vortrugen und die offenbar rangniedrigeren Kameraden ebenso lange antworteten.
Dass ich danach den Teilnehmern den Stick mit der ungekürzten Präsentation und weiteren Dateien sowie ein ausgedrucktes Exemplar überlassen habe, wurde wohlwollend verdankt - und schon waren wir bereit für das nächste Essen...
China und die Chinesen sind sehr eindrücklich und, zumindest so wie ich es erleben durfte, völlig anders als es die Bilder und Kommentare in unseren Medien vermitteln. Die Menschen sind bescheiden, sehr korrekt und herzlich. Zusammen mit meinem Team und mit „Carrie“ meiner persönlichen Assistentin (28 Jahre, hübsch, Bachelor law) durfte ich im Anschluss an den offiziellen Teil einige historische Stätten besuchen.
Hier noch ein Nachtrag zur Technik:
Die Profi-Mitglieder der F2B Nationalmannschaft fliegen seit 2016 drei elektrische Original Sharks dieser Konfiguration:
Gewicht: 1‘800 Gr.
Motor: Dualsky modif.
Regler: Jeti
Timer: Burger
Batterie: 5S, Sonderanfertigung (ca. 300 Gr.)
Propeller: 3-Blatt carbon 12 x 6 (14 Gr), Tractor, Sonderanfertigung
Leinen: 20 m
Geschwindigkeit: 5.2 sec. Runde
Kommentar: „Very difficult to fly“ (Verdacht PG: Tractor bedingtes e-hunting im Rückenflug)
Zur Zeit entwickeln die Chinesen eine eigene Konstruktion für die Teilnahme an der WM 2020. Sie haben mich um die Pläne des „My Way“ gebeten und diese unterdessen erhalten.
14. November 2018, Peter Germann
Saison-Schlussfliegen in Sierre - ein würdiger Abschluss einer tollen Flugsaison
- 5. Oktober 2018 -
Am letzten Samstag im September waren die Schweizer Fesselflieger erstmals zu einem Saison-Schlussfliegen im Wallis eingeladen. Auf dem Modellflugplatz von Sierre war alles vorbereitet, um einen besonderen Tag zu erleben. Und die zahlreich angereisten Fesselflieger haben ihn in vollen Zügen genossen. Einfach gemütlich zusammen sein, ohne Zeit- und Wettbewerbsdruck, nach Lust und Laune fliegen, oder auch nicht - welch ein Genuss!
Ein grosser Dank gebührt den Gastgebern Claude Russbach und Yves Sedlatchek. Dank ihrer Initiative und Begeisterung bekommt der Fesselflug ein Standbein in einer weiteren Schweizer Region. Und wer weiss, vielleicht war das perfekt gelungene Saison-Schlussfliegen von Sierre der Anfang einer neuen schönen Tradition.
Fesselflug Schweizermeisterschaft, 22./23. September 2018
- 23. September 2018 -
Glück gehabt! Nicht lange nach dem letzten Wettbewerbs-Flug an der diesjährigen Fesselflug Schweizermeisterschaft fegte der erste Herbststurm über das Schwalbennest. Vorher durften die Schweizer Fesselflieger aber zwei besonders schöne Wettbewerbstage erleben – und ein absolutes Highlight.
In der Kategorie Elektro-Speed F2G nahmen erstmals vier Konkurrenten teil. Mit Freude wurde konstatiert, dass diese junge Sportart langsam in der Schweiz Fuss fasst. Speziell in der Romandie hat sich um Guy Ducas herum eine richtige Speed-Szene aufgebaut, die von Jahr zu Jahr grosse Fortschritte erzielt. Und das absolute Highlight der Schweizermeisterschaft ist auch hier zu finden. Bei seinem dritten Flug erreichte Guy die sagenhafte Geschwindigkeit von 281.5 km/h. Das ist ein neuer Welt-Rekord! Schade nur, dass diese junge Modellflug-Kategorie noch nicht als offizielle FAI/CIAM Disziplin gilt.
Die Sieger in der Kategorie Elektro-Speed F2G:
1. Guy Ducas
2. Jon Mayo
3. Toni Borer
und Daniel Rota, der Elektro-Speed Ingenieur, der die Erfolge ermöglicht!
8 Konkurrenten waren in der Kategorie Akrobatik F2B am Start. Ein Teilnehmer war sogar aus den Niederlanden angereist, um am Wettbewerb teilzunehmen. Trotz etwas unberechenbarem Wind wurden sehr gute Resultate geflogen. Doch manchmal liegen Glück und Pech sehr nahe beieinander. Ein Flug endete bei der allerletzten Figur abrupt, und das Modell lag zerschmettert am Boden. Gut, dass die Flugsaison vorbei ist und die Zeit anbricht, in der sich die Fesselflieger wieder vermehrt in der Werkstatt aufhalten.
Die Sieger in der Kategorie Akro F2B
1. Lauri Malila
2. Peter Germann
3. Peter Däppen
Team Racing wurde konzentriert am Sonntagnachmittag geflogen. Zwei Teams zeigten zwei schnelle, faire Rennen und bereiteten den Zuschauern damit Freude. Geflogen wurde in der Kategorie F2F mit den etwas einfacher gebauten Modellen. Die Siegerzeit über 100 Runden lag trotzdem unter 4 Minuten. Zu hoffen ist, dass diese äusserst attraktive Sportart auch in der Schweiz wieder mehr Anhänger und Aktive findet.
Die Sieger in der Kategorie Team Racing F2F:
1. Zivomir Stanojevic (Pilot) - Heiner Studer (Mechaniker)
2. Gina Saccavino (Pilotin) - Cesare Saccavino (Mechaniker)
Wenn die Fesselflieger einen Wettbewerb oder einen anderen Anlass durchführen, dann geniesst das kameradschaftliche Zusammensein – nebst den Wettkämpfen –immer einen grossen Stellenwert. Dazu trägt natürlich eine gute Festwirtschaft sehr viel bei. An dieser Schweizermeisterschaft führte sie Hanis Jermann, Präsident der MG Breitenbach, zusammen mit seinem Sohn, gleich selber. Eine tolle Geste, die viel Beachtung fand und von allen Konkurrenten und den zahlreichen Besuchern sehr geschätzt wurde.
Die Modellfluggruppe Breitenbach und die Fachkommission Fesselflug gratuliert den Konkurrenten für ihre eindrücklichen Leistungen und bedankt sich herzlich bei allen Helfern, die es möglich gemacht haben, dass die Schweizermeisterschaft 2018 noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.
Weitere Bilder vom Anlass:
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Internationaler Scale / Semi-Scale Cup 2018 - ein Anlass unter Freunden
- 19. August 2018 -
2015 als Versuch gestartet - und bereits ein fixer Termin im europäischen Scale / Semi-Scale-Kalender!
Am 18. und 19. August wurde auf Hard 2000 in Untersiggenthal der 4. Internationale Scale / Semi-Scale Cup ausgetragen. Wiederum war es ein denkwürdiger Anlass mit besten Wetterverhältnissen und bester Stimmung! Insgesamt 15 Konkurrenten aus vier Ländern kamen angereist, teilweise bereits am Mittwoch und am Donnerstag. Denn sie wollten von den idealen Trainings-Bedingungen auf der Fesselflug-Anlage Hard 2000 profitieren. Der Wettbewerb startete am Samstagmorgen mit der Baubewertung, am Nachmittag und am Sonntag präsentierten die Piloten dann ihre prächtigen Modell in drei Flug-Durchgängen. Auch in diesem Jahr kamen die Sieger aus Deutschland. Peter Willmer mit seiner naturgetreu nachgebauten Fairchild PT 19 siegte in der Kategorie Scale, Lutz Richter mit seiner Piper J-3 gewann in der Kategorie Semi-Scale. Doch aufgepasst, die Schweizer Piloten rücken von Jahr zu Jahr in der Rangliste weiter nach vorne - und wer weiss, vielleicht kann schon im kommenden Jahr ein Schweizer Sieger gefeiert werden.
Den Scale / Semi-Scale Anlass von Untersiggenthal auf die fliegerische Leistung zu reduzieren, wäre aber viel zu kurz gegriffen. Franz Ecker, ein Wettbewerbsteilnehmer und Fesselflieger der ersten Stunde aus Österreich, hat es auf den Punkt gebracht: In Untersiggenthal trifft man nicht Konkurrenten, sondern echte Freunde.
Zu diesem besonderen Ambiente trägt nicht zuletzt die jeweils mit viel Engagement und Liebe geführte Festwirtschaft bei, welche dieses Mal mit einer besonderen Überraschung aufwartete: Einem echten Walliser Raclette, zu dem alle Teilnehmer am Samstagabend eingeladen waren.
Übrigens, der Termin für den nächsten Scale / Semi-Scale Cup ist bereits festgelegt. Er findet am 17./18. August 2019 statt.
Die Fachkommission Fesselflug und die Modellfluggruppe Breitenbach danken allen Helferinnen und Helfern, die mit ihrer vorbildlichen Unterstützung mitgeholfen haben, diesen Anlass unvergesslich zu machen!
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Dr. Geza Egervary Memorial Cup vom 4./5. August 2018
- 6. August 2018 -
Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich am vergangenen Wochenende 25 Teilnehmer in Bodman, einem Ferienort am Bodensee, um den Bodensee Cup auszufliegen. Das Feld war mit fünf Nationen recht gut besetzt, und die Piloten zeigten grosses Interesse an diesem Wettbewerb. Sehr gefreut aus Schweizer Sicht hat auch die Teilnahme von Peter Däppen, welcher trotz seiner angeschlagenen Gesundheit souverän alle 3 Durchgänge meisterte.
Gleich zu Beginn weg demonstrierte Frank Wadle, ein Top 20 Pilot mit einem farbenprächtigen Yatsenko Stunter, wo die Messlatte steht.
Trotz des abnorm heissen Wetters zeigten sowohl Verbrenner Motoren wie auch die Elektro Motoren keinerlei Störanfälligkeit und liefen einwandfrei durch.Das Verhältnis Elektro Motor versus Verbrenner ging allerdings dieses Mal an die Traditionalisten der Verbrenner Motoren Anhänger. Bei den Elektro Antrieben konnte man alles sehen mit unterschiedlichsten Komponenten, welche aber durchwegs tadellos ihre Dienste verrichteten. Aufgefallen ist, dass das Durchschnittsalter der Piloten recht hoch war, aber dennoch ausgezeichnete Leistungen erflogen wurden. Vielleicht hängt das mit der Motivation der letzten verbleibenden Fesselflieger zusammen, welche sich schon Jahrzehnte kennen und die Zusammengehörigkeit und Kameradschaft in der internationalen Fesselflug Familie zu schätzen wissen.
Am Samstagabend kamen dann alle in der Sportgaststätte direkt auf dem Flugplatz zu einem gemeinsamen Nachtessen zusammen, wiederum bestens organisiert durch das bewährte Team Wolfgang Gromann und Hetges Lutz. Zu vorgerückter Stunde unterhielten uns dann noch einige Fliegerkameraden mit "lüpfiger" Musik zum Verweilen und den Sommerabend zu geniessen.
Am Sonntag fand der dritte Durchgang statt: Erneut hohe Hitze, Schatten suchen und viel Trinken war fast das Wichtigste. Die Endrangierung zeigte dann auf Platz 1 Frank Wadle, vor Peter Germann und Altmeister Uwe Kehnen, der den Pokal der speziell angereisten Alice Egervary mit nach Hause nehmen durfte. Die restlichen Platzierungen sind der beiliegenden Rangliste zu entnehmen.
Leider vermeldete Wolfgang Gromann, dass nach 16 Jahren nun auch mit Bodman Schluss sei und zu aller Bedauern dies der letzte Wettbewerb gewesen sei. Schade, aber wir können es verstehen und hoffen, dass vielleicht im kommenden Jahr eine ähnliche Veranstaltung im nahe gelegenen Wangen aufleben wird.
An dieser Stelle gebührt den Organisatoren unser aufrichtiger Dank dafür, dass sie während all den Jahren diesen tollen Wettbewerb immer wieder organisiert zu haben.
Peter Hofacker, MBZ Basel
Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 - Tagesbericht vom 14. Juli
- 14. Juli 2018 -
Der Grossanlass hat begonnen. Wie üblich an solchen Anlässen richten sich die Schweizer zuerst mal gemütlich ein. Das Basislager (Bild links) spielt dabei eine wichtige Rolle, ist es doch der Treffpunkt der Schweizer Teilnehmern und der Ort, wo die relevanten Informationen ausgetauscht werden.
Als zweites steht am ersten Tag einer Meisterschaft jeweils das sogenannte Processing an. Dabei werden alle Modelle auf Regelkonformität überprüft - oft ein mühsames Prozedere mit langen Wartezeiten.
Die Schweizer Konkurrenten waren darauf gut vorbereitet und passierten die Kontrollen problemlos.
Bilder unten: Dani Baumann und Lauri Malila bei der Modellkontrolle
Auch zum Eröffnungstag gehören die offiziellen Trainings. Landres bietet dafür auf dem Wettbewerbsgelände und mit einigen Aussenplätzen beste Voraussetzungen. Die Trainings für die Schweizer verliefen entsprechend gut.
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Der Höhepunkt am ersten WM-Tag war aber ganz klar die Eröffnungsfeier. Die Franzosen haben den Termin dafür perfekt gelegt, nämlich auf ihren Nationalfeiertag, dem 'Quatorze Juillet'. Somit war ein grosses Fest garantiert.
Die Besammlung der Konkurrenten und Supportern begann um 21:00 Uhr. Danach gab es einen fröhlichen Einmarsch der einzelnen Nationen mit Ländertafeln und Länderfahnen - wie an einer Olympiade. Und nach den Eröffnungsansprachen folgte das erwartete gigantische Feuerwerk - eine halbe Stunde lang! Unvergesslich!
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Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 - Tagesbericht vom 15. Juli
Der erste Wettkampftag. Alle drei Akro-Piloten konnten ihren ersten Flug relativ früh am Morgen absolvieren. Dies ist in Landres von Vorteil, da es am Morgen in der Regel noch windstill ist. Lauri gelang ein sehr guter Flug. Peter war mit seiner Leistung auch zufrieden. Daniel hingegen konnte sein fliegerisches Können nur teilweise abrufen und hofft nun, dass der zweite Flug am Montag besser wird. Die Zeit bis dahin wollen alle drei Piloten für möglichst viele Trainings-Flüge nutzen.
Resultate des ersten Fluges liegen bis Montagmorgen noch nicht vor.
Im Team Racing erlebten Gina und Cesare eine Enttäuschung, da sie wegen einem defekten Modell im ersten Flug gar nicht starten konnten. Auch für sie kann es am Montag nur besser werden. Glücklicher agierten zwei französische Teams, die mit super Zeiten nach dem ersten Flug in Führung liegen.
Das Highlight des Tages war eindeutig die Übertragung des Fussball WM-Endspiels zwischen Frankreich und Kroatien. Da die meisten Fesselflieger den Match sehen wollten, wurde er auf Grossbildschirmen im Wettbewerbsgelände live übertragen. Der Jubel nach jedem französischen Tor und vor allem am Ende nach dem Sieg war grenzenlos - und die Hupkonzerte in allen Strassen dauerten die ganze Nacht. Nicht einmal ein schweres Gewitter konnte der allgemeinen Freude Abbruch tun.
jkjk
Fesselflug Weltmeisterschft 2018 - Tagesbericht vom 16. Juli
Zweiter Wettkampftag. Heute hatten alle Schweizer Konkurrenten ihren Einsatz erst am Nachmittag. Eine willkommene Chance, am Morgen zu trainieren. Und das wurde auch rege getan. Die Aerobatics-Piloten Peter, Dani und Lauri begaben sich auf "ihren" Aussenplatz, der offenbar noch nicht von anderen Konkurrenten entdeckt wurde. So konnten sie in Ruhe ihre Trainingsflüge absolvieren.
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Dann ging's zum zweiten Lauf Aerobatics. Lauri gelang erneut ein sehr guter Flug. Auch Peter konnte seine beste Leistung zeigen. Danis Flug begann ebenfalls gut, endete aber plötzlich abrupt. Das Modell war in seine eigenen Turbulenzen geraten und lag zerschmettert am Boden. Welch ein Pech!, welch eine Enttäuschung!
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Zurück beim Team Racing: Gina (Pilotin) und Vater Cesare (Mechaniker) hatten auf dem Wettbewerbsgelände gut trainiert. Auch die Auslosung des Rennens war verheissungsvoll: Ein italienisches und ein dänisches Team, beide Piloten nicht allzu gross. Um ca. 16:00 war es endlich so weit, Gina hatte ihren ersten grossen Auftritt als Team Racing Pilotin an einer Weltmeisterschaft. Sie ist die einzige Frau in der Szene, die sich an diese fast unlösbare Aufgabe wagt. Entsprechend fieberte das Publikum aller Nationen rund um die Piste mit ihr und viele gaben ihr letzte Tipps.
Das Rennen startete - und man traute seinen Augen kaum. Gina setzte sich mutig und gekonnt gegen ihre Gegner durch, behielt in schwierigen Situationen immer die Ruhe und den Überblick, landete und startete perfekt und endete das Rennen schliesslich in der Superzeit von 3.17,1. Das mit Abstand beste und schnellste Rennen, das Gina je geflogen ist - und das ausgerechnet an der Weltmeisterschaft. Doch beim Team Racing braucht es immer zwei. Auch Cesare machte seine Arbeit als Mechaniker perfekt. Als ehemaliger Weltmeister hat er nichts von seinem Können verlernt.
Es war das Highlight des Tages. Am Ende strahlte Gina, die ganze Familie Saccavino und ganze Schweizer Delegation. Spätestens jetzt ist Gina wohl der Liebling der internationalen Team Racer-Szene geworden. Und sie hat es verdient!
jkjk
Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 - Tagesbericht vom 17. Juli
Dritter Wettkampftag. Bis jetzt herrschte in Landres das fast perfekte Wetter. Sonne, Wolken, wenig Wind und nicht zu heiss. Auch heute war es schön, doch wehte der Wind deutlich stärker. Ein Handicap für die Akro-Piloten. Wiederum hatten alle drei Schweizer Konkurrenten ihren Einsatz am Nachmittag, diesmal aber innert einer Stunde. Supporter und Mannschaftleitung mussten sich somit aufteilen, um die startenden Schweizer unterstützen zu können. Das Training am Morgen war gut verlaufen, und so durfte auch für die Flüge am Nachmittag Gutes erwartet werden.
So war es denn auch fast. Die drei Akro-Piloten hatten solide Flüge, doch der unberechenbare Wind erschwerte die Aufgabe sehr. Auch hatte Dani den Crash vom vorigen Tag noch nicht ganz verdaut und flog die meisten Figuren mit einem zu grossen Sicherheitsabstand vom Boden. Ihre Rangierungen konnten die drei Schweizer mit dem heutigen dritten Flug somit leider nicht verbessern.
Im Team Racing wurde heute das dritte Rennen geflogen. Für Gina und Cesi war es das zweite, da sie im ersten Rennen nicht starten konnten. Wiederum war die Spannung gross, mit welchen zwei anderen Teams geflogen werden muss. Diesmal waren es ein italienisches und ein holländisches Team: Eine härtere Knacknuss als gestern. Doch Gina liess sich nicht beeindrucken und zog die 100 Runden souverän und gegen alle Widerstände durch. Die geflogene Zeit war allerdings langsamer als gestern, da der Motor bei den Tankstopps nicht auf Anhieb anspringen wollte. Somit werden die gestern geflogenen 3.17,1 als bester Flug des Schweizer Team Racing Teams in die Wertung eingehen.
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Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 - Tagesbericht vom 18. Juli
Vierter Wettkampftag: Heute waren die Wetterbedingungen wieder perfekt, und alle Akro-Piloten hatten am Morgen ihren Einsatz. Die Chance also, um mit einem guten Flug die Rangierung noch zu verbessern und - was fast noch wichtiger ist - die Weltmeisterschaft mit einem positiven Gefühl zu beenden. Alle drei zeigten ihr Bestes - doch die Konkurrenten eben auch! Und so konnten die Rangierungen der Vortage kaum verbessert werden. Lauri verpasste am Ende das Finale der besten 15 um nur wenige Punkte. Peter und Dani blieben im MIttelfeld. Die gute Stimmung und die Freude am Sport liessen sich die drei dadurch aber nicht verderben.
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Im Team Racing hatten Gina und Cesi das Semi-Final nur um rund 3 Sekunden verpasst. Als 16. gehörten sie aber zu den 4 Stand by-Teams, die beim Ausfall eines Semi-Finalisten einspringen können. Entsprechend wurden sie für das offizielle Training mit den Halbfinalisten aufgeboten. Welch ein Erfolg für Gina, gleich an ihrer ersten WM mit den weltbesten Teams mittrainieren zu können! Wer sich in der Fesselflug-Szene etwas auskennt, weiss was dies für eine eindrückliche Leistung ist. Normalerweise dauert es nämlich x Jahre, bis im Team Racing ein solches Niveau erreicht wird.
Die ganze Familie Saccavino freut sich über den gemeinsam erarbeiteten Erfolg (Bild rechts)!
Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 - Tagesbericht vom 19. Juli
Fünfter und letzter Wettbewerbstag: Heute wurden in allen vier Fesselflug-Kategorien die Finals ausgetragen - leider ohne Schweizer Beteiligung. Doch der Tag war trotzdem enorm spannend und die Schweizer Equipe eilte von Platz zu Platz, um die weltbesten Piloten fliegen und kämpfen zu sehen. Natürlich waren aber speziell die beiden Disziplinen Aerobatics und Team Racing - wo in den Vorläufen auch Schweizer dabei waren - im Fokus.
In Aerobatics flogen die 15 besten Piloten drei sogenannte Fly-offs. D.h. alle mussten noch drei Mal das Standardprogramm mit den 15 vorgegebenen Akro-Figuren fliegen. Die beiden besten Flüge zählten dann für die Schlussrangierung.
Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass zu den 15 Finalisten vier Chinesen (davon ein Junior) und drei Japaner gehörten. Die Asiaten haben offensichtlich ein besonderes Geschick für die ganz feine Motorik. Doch auch die anderen Finalisten zauberten die Flugfiguren in einer fast unglaublichen Präzision an den Himmel. Am Ende gewann aber doch ein Chinese.
Einen versöhnlichen Abschluss erreichten die Schweizer Kunstflug-Piloten bei der Mannschafts-Wertung. Sie erreichten den guten 15. Platz und liegen damit in der ersten Tableau-Hälfte!
Im Team-Racing wurden die drei Finalisten in zwei Semi-Finals bestimmt. Die 12 schnellsten Teams aus den Vorläufen waren dafür qualifiziert. Somit ergaben sich vier Rennen mit je drei Teams. Das erste Semi-Final wurde bereits am Vortag geflogen, das zweite dann heute, am Finaltag. Und wiederum durfte das Schweizer Team Gina und Cesi Saccavino mit dem weltbesten Team Racern trainieren. Dies, um für einen Einsatz bereit zu sein, falls im Semi-Final Teams ausfallen sollten - was dann aber nicht geschah.
Die Semi-Finals entwickelten sich überaus spannend, die geflogenen Zeiten waren teilweise nur durch zehntel Sekunden voneinander getrennt. Einmal mehr setzten sich schliesslich die russischen Teams durch. Sie flogen die drei schnellsten Zeiten. Und so wurde das Team Racing Final zu einer 'inner-russischen' Angelegenheit.
Am letzten Tag einer Fesselflug-Weltmeisterschaft werden aber nicht nur die Weltmeister erkoren. An diesem Tag wird traditionsgemäss auch die Freundschaft innerhalb der nationalen und internationalen Fesselflug-Gemeinschaft gepflegt. Es finden Apéros statt, man besucht sich in den jeweiligen nationalen 'Basislagern' - und zum Abschluss am Abend folgt dann noch das grosse Bankett.
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Die Fesselflug-Weltmeisterschaft in Landres (F) ist GEschichte
- 20. Juli 2018 -
Es war ein Anlass der Superlative. Alles hat gestimmt: Das Wetter, die perfekten Fluganlagen, die Rekordbeteiligung, die Organisation der Wettbewerbe, das Rahmenprogramm, die Stimmung. Und obwohl die Schweizer Teilnehmer nicht zuvorderst in den Ranglisten erscheinen, so haben sie doch alle sehr gute Leistungen gezeigt und dürfen mit dem Erreichten zufrieden sein - vor allem natürlich Gina Saccavino, die 19-jährige, die mit ihrem beherzten, professionellen Auftritt als Team Racing Pilotin die Achtung und Sympathie der weltweiten Team Racer-Szene wahrlich im Fluge erobert hat.
Hier geht's zu den einzelnen Tagesberichten
Hier geht's zu den Schlussranglisten
Fesselflug Weltmeisterschaft 2018 in Ladres (F) - Rückschau in bewegten Bildern
- 29. Oktober 2018 -
Von der Fesselflug Weltmeisterschaft der Superlative gibt es nun ein offizielles Video. Für alle, die dabei gewesen sind, und für alle, die nicht dabei gewesen sind, lohnt es sich, es anzuschauen.
Fesselflug Interregionalmeisterschaft, 29. April 2018
- 30. April 2018 -
Erstmals wurde die IRM Fesselflug auf einen Tag konzentriert durchgeführt. Und es zeigte sich, dass dieser Entscheid richtig war. Denn so hatten die Wettbewerbspiloten am Samstag genügend Zeit für ihre Trainings, und am Sonntag konnten sie sich auf den Wettkampf konzentrieren. Dank idealem Wetter und bester Organisation verlief der Wettbewerb am Sonntag für alle Teilnehmenden sehr erfreulich.
Die Konzentration auf einen Wettkampftag war bei der diesjährigen Durchführung der IRM aber nicht die einzige Neuerung. Neu war auch, dass Christine Saccavino, die neue MBZB Präsidentin, für die Organisation des Anlasses verantwortlich zeichnete. Unterstützt wurde sie durch die beiden Profi Claude Haldimann und Peter Nyffeler sowie der kleinen Assistentin Larissa Giger, die allen Anwesenden viel Freude machte. Das ganze OK löste ihre Aufgabe mit Bravour.
Mit bestem Wetter und bester Organisation waren denn auch die Voraussetzungen für gute Leistungen der Wettbewerbsteilnehmer gegeben. Entsprechend wurden sehr erfreuliche Resultate in den beiden geflogenen Kategorien Akrobatik F2B und Team Racing F2C erreicht. Sie sind in der Rangliste zusammengefasst.
Und von noch einer Neuerung an der diesjährigen IRM darf berichtet werden: Erstmals seit vielen Jahren hat auch Yves Sedlatchek aus dem Wallis wieder an einem Fesselflug-Wettbewerb teilgenommen. Und es war erstaunlich zu sehen, wie der ehemalige Akrobatik-Schweizermeister nach über 30 Jahren seine Kunst nicht verlernt hat. Langsam, langsam stellt sich auch im Fesselflug also wieder 'Nachwuchs' ein.
Die Fachkommission Fesselflug dankt allen IRM-Organisatoren und Teilnehmern für ihr Mitmachen, für ihren Besuch und für die gute, entspannte Stimmung, die während des ganzen Tages herrschte. Die nachstehenden Bilder sprechen für sich.
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Saisoneröffnung in Mühlethurnen am 7. April 2018
- 13. April 2018 -
Bereits zum 15. Mal haben Heidi und Peter Däppen und ihre treuen Helfer von der Modellfluggruppe Bern Anfang April zur Saisoneröffnung nach Mühlethurnen eingeladen. Und sie wurden für ihre Mühe belohnt. Fesselflieger aus der ganzen Schweiz kamen angereist und freuten sich über den strahlenden Frühlingstag, die prächtige Bergkulisse und die schöne, entspannte Stimmung, die in Mühlethurnen immer vorherrscht.
Die Saisoneröffnung in Mühlethurnen ist mittlerweile für die Schweizer Fesselflieger zur Institution geworden. Man kommt aus verschiedenen Gründen gerne an diesen Anlass: Zum Beispiel um das neu gebaute Modell einzufliegen, oder das fliegerische Können aufzufrischen, um über technische Lösungen zu fachsimpeln oder die kommende Saison zu planen. Man reist aber auch gerne nach Mühlethurnen, um gemütlich zusammen zu sein, die Freundschaft unter den Fesselfliegern zu pflegen und die feine Festwirtschaft zu geniessen.
Die Fachkommission Fesselflug bedankt sich herzlich bei Heidi, Peter und ihren Helfern für die legendäre, herzliche Gastfreundschaft, mit der sie jedes Jahr ihre Gäste verwöhnen.