Scale Fesselflieger zu Gast in der Schweiz

Anlässlich eines offenen Fliegens auf der Anlage Hard 2000 bei Siggenthal-Station im Kanton Aargau durften die Schweizer Fesselflieger zum Ausklang der Saison 2014 am 11. Oktober ganz besondere Gäste aus Deutschland und Frankreich begrüssen: Die Kameraden Peter Willmer, Günther Chevalier, Franz Herzog und Yves Fernandez. Sie brachten ihre wunderschönen, naturgetreuen Flugzeuge mit und demonstrierten uns damit und den aktuellen Stand der Dinge in dieser leider etwas in den Hintergrund getretenen Sparte des Modellbaues.

Piper Cherokee

Piper Cherokee

von Peter Willmer, elektrisch angetrieben

Der Bau und das Fliegen von Scale-Fesselflugmodellen sind anspruchsvoll und damit ganz besonders interessant. Das fast vollständige Fehlen von ganz- oder teilgefertigten Bausätzen für solche Flugzeuge erfordert viel vorbereitende Recherche, ausgeprägte Freude an innovativer Tätigkeit und knifflige Detailarbeit. Dies ist, selbstverständlich, nicht etwa eine lästige Pflicht, um danach Fliegen zu können, sondern im Gegenteil der eigentliche Sinn der Sache.

Die grossartige Macchi M39

Die grossartige Macchi M39

von Yves Fernandez, ein Rennflugzeug aus den 1930'iger Jahren

Es macht eben schon viel Freude, alle möglichen Quellen nach Daten zu einem bestimmten Flugzeug zu durchsuchen, im Internet vielleicht gar Bilder und Filme des Originales zu finden, dann darauf basierend ein Modell von Grund auf zu entwickeln und es am gemütlichen Werkplatz über einen langen Winter hinweg zu bauen. Das eigentliche Fliegen ist, auch wenn die Modelle nicht frei um alle Achsen steuerbar sind, insofern eine wirklich sehr spannende Sache, als dass der Pilot sein Flugzeug tatsächlich mit der eigenen Hand spürt und fliegt, wie im richtigen Leben...

ME-108 Taifun

ME-108 Taifun

von Günther Chevalier- F4B WM Teilnehmer

Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass Scale-Fesselflugzeuge mit einer Spannweite von in der Regel weniger als 2 m und einem Gewicht von unter 3 kg, sowohl in Bezug auf den Materialaufwand als auch beim Transport keine besonders hohe Ansprüche stellen. Ausgerüstet mit moderner Fernteuerungstechnik für Zusatzfunktionen und mit zuverlässigen Antrieben ist der Flugbetrieb sicher und gut beherrschbar geworden. Was allerdings nicht heisst, dass das eigentliche Fliegen für den Scale-Piloten (für wen denn sonst?) langweilig wäre, ganz im Gegenteil...

Die Schweizer Fesselflieger - viele waren mit ihren Modellen am 11.Oktober dabei - bedanken sich beim Gastgeber René Berger und den Gästen aus dem Ausland für einen grossartigen Tag. Wir freuen uns auf eine gute Winterzeit in der Werkstatt und ein Wiedersehen auf den Fesselflugplätzen im nächsten Jahr.

Peter Germann
1. November 2014

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